Was den Gang zur Schule leichter macht
Tipps gegen zu schwere Schulranzen
Ein Buch fürs Rechnen und eins fürs Lesen, Hefte, Mappen, Malkasten und der Notizblock – einmal kariert, einmal liniert – Federtasche, Brotbox und Getränkeflasche – unsere Kinder schleppen auf ihrem täglichen Weg zur Schule im Schnitt fünf bis zehn Kilogramm Gepäck auf dem Rücken. Häufige Folgen sind Verspannungen, Schmerzen und Fehlhaltungen. Doch was können Eltern gegen das Übergewicht auf dem Rücken tun?
Bei der Wahl des richtigen Schulranzens sollten Eltern eher auf die Qualitätsmerkmale und vor allem das Gewicht achten und erst im zweiten Schritt auf die Farb- und Motiv-Vorlieben ihrer Kinder. Die Schulranzen-Norm DIN 58124 regelt zulässige Sicherheits- und Gewichtsbestimmungen und sollte bei einem neuen Ranzen entsprechend gekennzeichnet sein. Zu beachten ist z.B., dass ein Schulranzen häufig bereits ein Eigengewicht von einem bis 1,3 Kilogramm mitbringt. Die Schultergurte sollten breit (mindestens vier Zentimeter), gepolstert und stufenlos verstellbar sein. So wird das Gewicht besser auf den Schultern verteilt. Im Idealfall sollten Eltern ihre Kinder zum Kauf des Ranzens mitnehmen und das Ganze vor Ort mit Gewicht testen. So lässt sich am besten feststellen, ob der Ranzen bequem sitzt.
Das Packen organisieren
Der Grund für zu schwere Schulranzen ist häufig die fehlende Organisation beim Packen. Dabei hilft schon eine einfache Faustregel: Das Gesamtgewicht des Schulranzens sollte 15 Prozent des Eigengewichts des Kindes in der Regel nicht überschreiten. Eltern sollten deswegen gerade zu Beginn der Schule jeden Tag gemeinsam mit ihren Kindern den Ranzen komplett entleeren und anhand einer Checkliste neu einpacken. So landet nur das im Ranzen, was auch tatsächlich gebraucht wird. Nach ein paar Wochen und mit etwas Hartnäckigkeit hat das Kind diese Routine gelernt. Schwere Bücher gehören beim Packen nah an den Rücken, leichtere Materialien wie Federtasche und Pinselset in die vorderen Fächer. Grundsätzlich sollte nicht mehr als ein Buch pro Unterrichtsfach von den Lehrern verlangt werden. Eltern können mit den Lehrern absprechen, ob schwere Bücher vielleicht im Klassenzimmer deponiert werden können.
Super Sitz statt cooles Baumeln
Lockere Tragegurte, tief hängende Rucksäcke oder einseitiges Tragen auf einer Schulter sehen vielleicht cool aus, führen aber häufig zu Rückenproblemen. Vor allem Kinder bis zur vierten Klasse sollten ausschließlich einen stabilen Schulranzen tragen, der das Gewicht gut verteilt und so den Rücken schont. Sind die Gurte zu kurz eingestellt, riskiert das Kind einen Rundrücken, sind sie zu lang, besteht die Gefahr zu einem Hohlkreuz. Daher sollte der Ranzen parallel zu den Schultern abschließen. Eltern sollten ihr Kind zudem genau beim Aufsetzen und Tragen der Tasche beobachten: Kann es den Ranzen ohne Probleme alleine aufsetzen? Beugt es sich beim Tragen nach vorne oder nach hinten? Sobald sie eine unnatürliche Haltung feststellen, sollte die richtige Anpassung überprüft werden.
Den Rücken durch Bewegung stärken
Ein schwerer Schulranzen ist nicht das einzige Problem. Vor allem aufgrund des langen Sitzens im Unterricht, ergonomisch ungeeigneter Stühle in den Schulen und einer falschen, vorgebeugten Sitzhaltung beim Schreiben und Lesen sollte regelmäßig auf genügend Bewegung des Kindes geachtet werden. Egal, ob Sport im Verein oder eine aufregende Schnitzeljagd: Es gibt viele Möglichkeiten, die Fitness zu fördern. Ein starker Rücken kann dann auch mehr Gewicht tragen und das Kind ist weniger anfällig für Verspannungen, die sich wiederum auch in Form von Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten bemerkbar machen können.