Gerade gleich nach der Geburt wachsen Kinder schnell und brauchen gefühlt im Wochentakt neue Kleidung. Dann passiert schnell beim Wickeln ein Fauxpas und später ab dem Zufüttern kommen bei fast jeder Mahlzeit farbenfrohe Breiflecken dazu – und schon ist wieder Zeit für die nächste frische Garnitur.
Worauf ist zu achten bei der Garderobe für den Nachwuchs – und wo bekommt man das alles her? Bambolino hat sich beraten lassen.
Worauf zu achten ist
Gerade Neugeborene lieben Bewegungsfreiheit. Es ist wichtig, dass die Kleidung aus leichten und weichen Materialien besteht und nicht einengt. Außerdem empfiehlt Anne Baum vom Kindermodeladen „Lollibel“, dass die Kleidung besonders einfach an- und auszuziehen ist: „Gerade wenn die Windel voll ist, soll es schnell gehen. Da stören komplizierte Knopfreihen.“ Hemden und Blusen sind deshalb nur für besondere Gelegenheiten sinnvoll. Kindermode-Expertin Baum empfiehlt für den Alltag Wickelbodys mit weiten Ausschnitten sowie Strampler, die nicht verrutschen können. „Babys mögen es nicht gerne, wenn sie ihre Umgebung nicht sehen können“, sagt die Lollibel-Inhaberin. Deshalb ist es vorzuziehen, wenn die Kleidung unten bzw. seitlich geknöpft werden kann, damit sie nicht über den Kopf gezogen wird.
Nachhaltigkeit im Kleiderschrank
Massenproduktion, schnelle Modewechsel und die Entsorgung von Kleidung tragen erheblich zur Umweltbelastung bei. Deshalb achten Fachgeschäfte für Kindermode bei der Auswahl ihrer Kleidung auf gute Qualität und Haltbarkeit und verzichten auf billige und unter schlechten Bedingungen produzierte Kleidungsstücke.
Nina Durmann geht mit ihrem Onlineshop „Kids Klamotte“ einen anderen Weg: Sie bietet Second-Hand-Kleidung an. „Durch den Kauf von bereits getragenen Stücken reduzieren Eltern und Verwandte den Bedarf an neuen Produkten. Das schont die Ressourcen und die Umwelt verringert den CO2-Ausstoss bei Produktion und Transport der Kleidung“, erläutert sie. Dies sei ist nicht nur ein ökologischer, sondern auch ein ethischer Ansatz zur Bekleidung von Kindern.
Gerade bei jungen Familien ist der Kleiderkauf für die größer werdenden Kinder ein andauernder Kostenfaktor. Hier sind Second-Hand-Waren eine gute und günstige Alternative beim nachhaltigen Einkauf. Außerdem, so Nina Durmann: „Wir bekommen ganz unterschiedliche Stücke angeboten –
da ist die Auswahl vielfältig und es gibt für jeden Geschmack und jeden Anlass passende Kleidung. So kann jede eine große Garderobe zusammenstellen, ohne auf Nachhaltigkeit zu verzichten.“
In ihrem Onlineshop wird der Zustand der Kleidung in fünf Bereiche unterteilt, angefangen bei neuwertig oder fast neu. Es wird aber auch Kleidung angeboten, die vielleicht schon einen kleinen Fleck hat, aber noch in die Kategorie „perfekt für den Spielplatz“ fällt. In den Artikelbeschreibungen weist die „Kids Klamotte“-Gründerin dabei auch genau auf Materialien und Pflege hin.
Für alle, die einer frischgebackenen Familie mit Kinderkleidung unterstützen wollen, empfiehlt sie, lieber ein paar Nummern größer zu nehmen. „Die Kleidung für die ersten Monate ist meist bald zusammen oder wird eh geschenkt. Da lohnt es sich, nach Stücken in 62/68 oder größer zu schauen. Die passen nicht zwar sofort, aber es ist gut, wenn es auch vier Monate nach der Geburt ausreichend Auswahl gibt.“ So ist garantiert, dass der Nachwuchs von Anfang an immer stilvoll und nachhaltig gekleidet ist.
Arnd Rüttger