Der Mobilitätssenat hat in seiner Sitzung am Dienstag, 11. Mai 2021, mehrere Maßnahmen zur Stärkung des Fahrradverkehrs beschlossen. „Dies ist ein wichtiges Signal für besseren und sicheren Radverkehr in der Stadt Bamberg“, zeigte sich Mobilitätsreferent Jonas Glüsenkamp erfreut. „Radlerinnen und Radler werden schon bald von den Verbesserungen profitieren. Wir setzen damit weiter den Beschluss des Stadtrats zum Radentscheid 2018 um.“
Die Senatsmitglieder gaben grünes Licht für eine Öffnung der Erlichstraße für den Radverkehr in beide Richtungen. Während für Kraftfahrzeuge die Straße ab der Friedrich-Ebert-Straße bis zur Einmündung Hüttenfeldstraße eine Einbahnstraße bleibt, können Radfahrerinnen und Radfahrer die Straße demnächst auch stadteinwärts befahren. Damit für alle Verkehrsteilnehmer genügend Platz bleibt, darf in diesem Straßenabschnitt stadtauswärts stellenweise nur noch auf der linken Seite geparkt werden. Im Kurvenbereich auf Höhe der Einmündung Hedwigstraße werden daher eine Handvoll Stellplätze entfallen. Glüsenkamp freute sich, dass dafür eine Einigung mit den Gewerbetreibenden vor Ort erzielt werden konnte und dankte den Beteiligten für den „konstruktiven und fruchtbaren Dialog“.
Nach Einschätzung der städtischen Verkehrsplaner werde die neue Regelung nicht zur einer Zunahme der Gefährdungssituation führen. „Im Gegenteil: Untersuchungen haben gezeigt, dass Autofahrer bei entgegenkommenden Radfahrern das Tempo reduzieren und langsamer fahren“, erläuterte der Bürgermeister. Zudem würden Radfahrende nicht mehr auf den Fußweg ausweichen, um verbotenerweise die Erlichstraße gegen die Einbahnrichtung zu durchfahren. „Das erhöht die Sicherheit der Fußgänger.“
Der Senat machte zudem den Weg frei für den Lückenschluss der „City-Route 8“. Diese Fahrradstraße führt von der Starkenfeldstraße über die Peuntstraße zum Wilhelmsplatz und wird insbesondere von Schülerinnen und Schülern stark genutzt. Daher sprachen sich insbesondere die im Umkreis liegenden Schulen im Rahmen eines Beteiligungsverfahrens für die Ausweisung eines bislang fehlenden Fahrradstreifens im Bereich der Peuntstraße zwischen Gertrauden- und Trimbergstraße aus. „Wir kommen den Wünschen der Radfahrenden, vieler Anwohner, Schülern, Eltern und Schulleitungen nach, indem wir in einer Straße mit sehr hohem Verkehrsaufkommen einen eigenen Radstreifen einrichten.“, erläuterte Glüsenkamp. „Der ursprüngliche Beschluss, dies zu verwirklichen, stammt bereits aus dem Jahr 2000.“
Zustimmung gab es auch für das Fahrradprogramm 2021. Dieses umfasst ein Investitionsprogramm von 184.500 Euro für den Radverkehr. Größter Einzelposten ist die Aufstellung neuer Radabstellanlagen in Höhe von 42.000 Euro. Insgesamt 100.000 Euro werden in verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung des Rad-Infrastruktur investiert, u.a. am Kaulbergfuß, am Regensburger Ring oder zur Umsetzung des „Fahrradquartiers Geyerswörth“. Das Förderprogramm für Bürgerinnen und Bürger zur Anschaffung von Lastenfahrrädern wird künftig 15.000 Euro umfassen.