Bamberg will weg von Einwegverpackungen: Agenda 2030-Büro soll Initiative „1wegfrei bis 23“ voranbringen

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Recup, Pfandsystem für Coffee-to-go-Becher, ist unter anderem in der Austraße eingeführt worden. Foto: Lara Müller

Bereits ab dem 3. Juli 2021 sind in Deutschland Wattestäbchen, Besteck, Teller, Trinkhalme, Rührstäbchen und Luftballonstäbe aus Kunststoff sowie To-go-Getränkebecher, Fast-Food-Verpackungen und Wegwerf-Essensbehälter aus Styropor nicht mehr erlaubt. Umweltreferent Jonas Glüsenkamp sieht darin Rückenwind für die städtische Initiative „1wegfrei bis 23“, die den Plastikmüll deutlich reduzieren will.

„Die Corona-Pandemie hat den Trend zu Einwegverpackungen nochmals verstärkt“, bedauerte der Zweite Bürgermeister. „Dabei ist es trotz Corona weiterhin möglich, eigene Behältnisse in Lebensmittelgeschäfte, Cafés und Gaststätten mitzubringen und befüllen zu lassen.“ Per Rundschreiben habe man Handel und Gastronomie in Bamberg ausdrücklich darauf hingewiesen.

Ziel der Anfang Februar vom Mobilitätssenat beschlossenen Kampagne „1wegfrei bis 23“ ist es, den Plastikmüll in Bamberg bis zum Jahr 2023 radikal zu reduzieren. Dabei soll insbesondere ein einheitliches Mehrwegsystem in der Gastronomie etabliert werden. „Ich freue mich, dass die Gastronomen in der Austraße dabei vorangegangen sind und mit Beginn des Monats Mai das neue System bereits eingeführt haben“, betonte Glüsenkamp.

Der Umweltreferent wies darauf hin, dass ab 2023 in der gesamten EU alle gastronomischen Betriebe mit einer Ladenfläche von über 80 Quadratmetern und mehr als fünf Mitarbeitern sowie alle Filialen von Ketten eine Mehrwegalternative für Essen und Getränke zum Mitnehmen anbieten müssten. Dabei dürfe die Mehrwegvariante nicht teurer sein als das in Einweg verpackte Produkt. Betriebe sollen den Kunden anbieten, ihre eigenen Behälter zu befüllen. Auf diese Möglichkeit sollen sie zudem ihre Kundschaft deutlich hinweisen.

„Wir gehen also nur mit etwas schneller voran, was sowieso durch die Gesetzgebung kommen wird“, argumentierte Glüsenkamp. An den Einzelhandel und die Gastronomie appellierte er, die städtische Initiative zu unterstützen. „Das Agenda 2030-Büro in unserem Klima- und Umweltamt steht als fachlicher Ansprechpartner für alle Fragen dazu gerne zur Verfügung. Es ist die zentrale Anlauf- und Koordinationsstelle für die Initiative.“ Das Büro werde im Herbst eine weitere „Mehrweg-Konferenz“ mit der Bamberger Gastronomie durchführen, kündigte der Bürgermeister an. „Wir müssen weg von der bisherigen Wegwerfkultur, die unsere Stadt vermüllt. Wir wollen dies durch Anreizsysteme tun und beobachten zugleich die Einführung der Einwegsteuer in Tübingen zum 01.01.2022.“ Die baden-württembergische Stadt erhebt eine Abgabe auf Verpackungen von Speisen und Getränken, die zur Mitnahme bestimmt sind.

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