Bamberger Unternehmen begeistern Jugendliche – spannende Einblicke in ihr Tätigkeitsfeld beim Boys’ und Girls’ Day

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Beim Boys‘ Day im ETA Hoffmann Theater erläuterte Renate Gärtner (vorne rechts) den Beruf des Maskenbildners den Jungs anhand aufwändiger Theatermasken. Ruth Vollmar, Leiterin der Wirtschaftsförderung (rechts) und Katharina Konopka (Zweite v. r.) waren begeistert, dass sich so viele Jungs für diesen kreativen Beruf interessieren. Foto: Simone Ludwig-Konggann, Wirtschaftsförderung

Am 3. April 2025 fand der bundesweite Aktionstag „Girls’ und Boys’ Day“ statt. Auch in Bamberg waren zahlreiche Jugendliche in städtischen Betrieben mit dabei. Über 500 Plätze stellten Unternehmen und Institutionen für Jugendliche in der Stadt Bamberg zur Verfügung. An diesem Tag konnten Mädchen und Jungen Berufsfelder kennenlernen, in denen Frauen oder Männer unterrepräsentiert sind. Bürgermeister Jonas Glüsenkamp sagt: „Dieser Aktionstag trägt dazu bei, stereotype Muster aufzubrechen: Unsere Kinder sind dankbar für einfühlsame Erzieher, und wir alle nutzen Software von engagierten Programmiererinnen.“ 

Insgesamt 58 Handwerksbetriebe, Unternehmen und Hochschulen haben 400 Plätze in der Stadt Bamberg für Mädchen ermöglicht. Parallel dazu gab es 111 Plätze für Jungen beim Boys’ Day in den Bereichen Erziehung, Soziales, Gesundheit, Pflege sowie kaufmännische Berufe.

Bürgermeister Glüsenkamp lobte stellvertretend Carina Marks von der AraCom IT Services GmbH für das Engagement der Unternehmen: „Wenn so viele Firmen ihre Türen öffnen und junge Menschen einladen, die Arbeitswelt bei ihnen kennenzulernen, zeigt das, wie sinnvoll dieses Angebot ist. Im Namen der beteiligten Jugendlichen danke ich Ihnen und allen Arbeitgebern für die Teilnahme an dem Aktionstag.“ Bei AraCom konnten die Mädchen den Beruf als Softwareentwicklerin praktisch kennenlernen. „Softwareentwicklung ist auch Frauensache! Deshalb beteiligen wir uns an dem Aktionstag schon zum zweiten Mal“, so Carina Marks.

Wie eine Tiermaske entsteht

Die Mädchen und Jungen konnten in verschiedene Tätigkeitsbereiche hineinschnuppern. 16 Schülerinnen und Schüler durften zum Beispiel im ETA-Hoffmann Theater hinter die Kulissen blicken. Acht Mädchen beschäftigten sich mit der Bühnen-, Licht- und Tontechnik und lernten auch die Schreinerei kennen. Die acht Jungen erhielten einen Einblick in die Maske, Bühnenmalerei und Theaterpädagogik.

Bei einem abwechslungsreichen Tag im ETA Hoffmann Theater erlebten Jungen die Berufe der Maskenbildner, Bühnenmaler und Theaterpädagogik. Die Leiterin der Maskenabteilung Renate Gärtner erklärte, dass sie an einer Tiermaske rund eine Woche arbeitet und es dann ein besonderes Erlebnis ist, diese auf der Bühne in Aktion zu sehen.

Weitere Angebote in Bamberg

Bamberg Service zeigte 15 Mädchen den Berufsalltag in den Grünanlagen, dem Straßen- und Brückenbau, der Umwelttechnik und Kfz-Werkstatt. „Meine Erwartungen wurden sogar übertroffen. Jetzt bin ich etwas erschöpft aber weiß, dass Baggerfahren anspruchsvoller ist als es aussieht“, sagt eine Teilnehmerin.

Auch die Bamberger Feuerwehr beteiligte sich: Sie demonstrierte eine Brandeinsatz-Übung mit künstlichem Rauch und stellte Einsatzfahrzeuge und Ausrüstung vor. „Die Frauenquote bei der Feuerwehr ist in den letzten Jahren gestiegen. Hoffentlich trägt auch der heutige Girls’ Day weiter dazu bei“, sagt Feuerwehrbeamter Mario Pederzolli.

Die Gleichstellungsstelle und die Wirtschaftsförderung der Stadt Bamberg unterstützen den Aktionstag seit vielen Jahren. „Damit die Unternehmen am Standort Bamberg in Zukunft ausreichend Fachkräfte haben, ist es wichtig, dass Mädchen gleichberechtigt in technischen und IT-Berufen arbeiten – genauso wie Jungs in sozialen oder kreativen Berufen“, so Ruth Vollmar, Leiterin der Wirtschaftsförderung. „Der Beruf sollte nach Interesse und Begabung gewählt werden, frei von Geschlechterklischees“, ergänzt Katharina Konopka, Mitarbeiterinder Gleichstellungsstelle.

Am Girls’ Day bekommen Mädchen Einblicke in Berufe oder Studienfächer, in denen der Frauenanteil unter 40 Prozent liegt. Stellen der Bereiche IT, Handwerk, Naturwissenschaften oder Technik werden angeboten. Jungen lernen im Rahmen des Boys’ Day Berufe kennen, in denen bislang nur wenige Männer arbeiten. Das sind vor allem Tätigkeiten aus dem sozialen, erzieherischen und pflegerischen Bereich. Dabei werden die Ausbildungsberufe oder Studiengänge frei von Geschlechterklischees vorgestellt.

Jugendliche ab der 5. Klasse können an den Aktionstagen teilnehmen. Seit dem ersten Boys’ Day 2011 gab es insgesamt 419.815 Plätze für Jungen, während seit dem ersten Girls’ Day 2001 über 2,4 Millionen Plätze für Mädchen zur Verfügung gestellt wurden. Der Girls’ Day oder ähnliche Aktionen finden bereits in über 30 Ländern statt.

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