Beim Ferienabenteuer, das auch dieses Jahr wieder in den ersten beiden Sommerferienwochen vom Bauernmuseum Bamberger Land angeboten wurde, erwartete die teilnehmenden Kinder ein abwechslungsreiches Programm mit vielen kreativen Workshops und Aktionen.
Unter dem Motto „Guten Appetit! – Kochen wie vor 100 Jahren“ und „Kreativ und aktiv im Bauernmuseum“ bekamen die Kinder im Alter zwischen 6 und 12 Jahren aus der Stadt und dem Landkreis einen Einblick, was und wie auf dem Land früher gekocht und gelebt wurde. Vermittelt wurde dabei, welche Aufgaben und Arbeiten die Menschen vor 100 Jahren in mühseliger Handarbeit verrichtet haben. Neben dem Wäschewaschen mit Kernseife und einem Waschbrett, setzten die Kinder ihren eigenen Brotteig an, „fütterten“ und kneteten diesen und konnten schließlich ihr eigenes Brot im Steinofen backen und mit selbstgerührter Butter genießen.
Aktionen rund um die „Kartoffel“ verdeutlichten den hohen Stellenwert der „tollen Knolle“, die sowohl in früheren Zeiten aber auch im Ferienabenteuer vielseitige Variationsmöglichkeiten in der Küche bot, schließlich zählte sie zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln. Und Krapfen backen war einfach ein „Muss“, so wie es auch heute noch zu vielen Festen in oberfränkischen Dörfern, gepflegt wird. Im museumseigenen Garten ernteten die Kinder historische Gemüsesorten und gingen dabei auch ganz praktisch der Frage nach, wie die reiche Ernte haltbar gemacht werden konnte. Wie bereits in Großmutters Zeiten legten die Kinder das Gemüse in Salzwasser ein, welches „fermentiert“ und so auch bis in den Winter genießbar bleibt und dabei ein beachtlicher Vitaminspender ist.
Im Zusammenhang mit der Sonderausstellung zu „Mariä Himmelfahrt“ konnten die Kinder in der zweiten Woche erfahren, worin die zahlreichen (Heil-)Kräuter und Blüten aus dem Museumsgarten und den angrenzenden Wiesen, überall Verwendung finden können. Kreativ werden konnten die Kinder bei der Herstellung von selbstgemachter Seife, Kräutercreme und Kräutersalz. Und bei so viel erworbenem Kräuterwissen lag es auf der Hand, dass vielfältige Teekreationen der Kinder unsere Gaumen verwöhnten und dazu auch noch gut taten. Was auch Landrat Johann Kalb und Bürgermeister Jakobus Kötzner bei ihrem Besuch im Bauernmuseum bestätigten.
Gerade nach der langen Zeit, in der sich besonders die Kinder auf die Beschränkung von sozialen Kontakten und weiteren Einschränkungen einstellen mussten, war es besonders schön zu sehen, wie sie im Ferienabenteuer gemeinsam aktiv sein konnten und dabei vor Kreativität sprühten und ihre eigenen Ideen mitbrachten und umsetzten.